Die winterharte und frostfeste Pflanze gibt es in vielen Sorten sowie Farben von fast Weiß über Lila bis Tiefviolett.
Sie verlangt nicht viel Pflege und verströmt ihren charakteristischen Duft.
Der Lavendel findet hauptsächlich Verwendung als Zierpflanze oder zur Gewinnung von Duftstoffen.
Alle Infos auf einen Blick
- Insektenfreundliche Gartenpflanze
- sonniger Standort
- von unten und nicht von oben Giessen
- verträgt keine Staunässe
- benötigt mageren und durchlässigen Boden
- Blüt von Juni bis August
- auf Abstand zu Pflanzennachbarn achten
- Rückschnitt der Triebe nach der „ein Drittel, zwei Drittel“ Regel
- Pflanze benötigt Schutz im Winter
Herkunft des Lavendel
Der Echte oder Schmalblättrige Lavendel ist eine Pflanzenart aus der Lavendelgattung und gehört, wie die Minze, zur Familie der Lippenblütler. Aus der Küstenregion des Mittelmeerraums stammend ist der Lavendel mittlerweile auch in kühleren Regionen Mittel- und Nordeuropas beheimatet. Er wächst gerne an warmen und trockenen Hängen und vereinzelt auch bis an Waldgrenzen. In der italienischen Toskana, Griechenland sowie dem kroatischen Dalmatien ist er weit verbreitet.
Der Name geht auf das Lateinische Lavare (waschen) zurück und zeigt, dass schon die Römer Essenzen aus Lavendel zum Baden nutzten. Doch auch die Ägypter waren schon damals große Lavendelliebhaber. So wurde im Sarkophag des Pharao Tutanchamun ein Parfümkrug mit Lavendel gefunden.
Anbau bis Ernte
Wer schon mal Lavendelfelder gesehen hat, kommt leicht ins Schwärmen. Auf den Feldern scheinen die Lilafarbenen Blüten bis in den Himmel zu ragen, gepaart mit einem allgegenwärtigen Insektensummen. Der intensive Duft wird vom Wind über die Provence getragen.
Die großen Lavendel-Anbauflächen liegen hauptsächlich in der Hoch-Provence und sind dort ein beliebtes Ausflugsziel. Dort wird der Echte Lavendel sowie ein natürlicher Hybride, der weniger edle Lavandin, angebaut. Der Duft des Lavandin ist schwächer und wird häufig für günstigere Essenzen, Öle und Waschpulver eingesetzt. Das ätherische Öl des Lavendel wird durch Wasserdampfdestillation aus den frischen Blütenständen oder Blüten gewonnen.
Sorten und Arten des Lavendel
Den Lavendel gibt es in unterschiedlichen Sorten und Arten. Die Blätter sind graugrün bis grün, an den Triebspitzen sitzen lila oder blaue Blütenähren, welche sich aus lippenförmigen Einzelblüten zusammensetzten.
Lavendel ist in diversen Größen erhältlich. Kleinere Arten eigen sich gut für Balkonkästen, während die Größeren (bis zu einem Meter Höhe) auch eine gute Figur im Übertopf machen. Im Beet ist Lavendel oft als Stauden- und Rosenbegleiter sowie gepflanzte Reihe zu finden. Bei allen Lavendelsorten wachsen die Blüten aufrecht nach oben, somit benötigen sie wenig Platz und sorgen für angenehmen Duft und schöne Farbe.
Winterharte Sorten:
- Die meistbekannte Sorte ist der Echte Lavendel (angustifolia Hidcote) mit violett-blauen Blüten und schmalen, graufilzig behaarten Blättern. Die winterharte Pflanze blüht sehr lang und anhaltend bis Ende September. Der aromatische Strauch kann eine Wuchshöhe von über 100 Zentimetern erreichen.
- Der winterharte Lavendel angustifolia (Munstead) blüht dagegen kurz aber reichlich, mit vielen lila-blauen Blüten in den Sommermonaten.
Nicht winterharte Sorte:
- Die Sorten des Schopflavendels stoechas zählen zu den nicht winterharten Arten. Der Schopflavendel trägt, aufgrund seiner großen violetten und etwas lustigen Hochblätter, den Beinamen „Lavendel mit der Fahne“.
Pflegemaßnahmen
Lavendel ist unkompliziert und eine sehr genügsame Pflanze. Besonders wohl fühlt er sich an sonnigen und warmen Standorten.
Wie in der Provence üblich liebt der Lavendel magere und durchlässige Böden. In unseren Regionen treffen wir meist auf Lehmböden, daher solltest Du in den Boden Sand mit einarbeiten um Staunässe zu vermeiden.
Pflanze Deinen Lavendel ab Mai, wenn der Boden schon etwas erwärmt ist. Dies ermöglicht ihnen einen guten Start ins Gartenjahr.
Lavendel sollte nur gegossen werden, wenn die Erde wirklich trocken ist. Die Pflanze verträgt auch kurzzeitige Trockenheit, sollte aber nicht komplett austrocknen.
Als absolute Hungerkünstler verträgt der Lavendel keine gut gedüngten und nahrhaften Böden. Nur auf sehr mageren Böden sollte überhaupt gedüngt werden. Grundsätzlich genügt dem Lavendel pro Jahr eine Hand Hornspäne.
Auch der Lavendel benötigt einen regelmäßigen Rückschnitt der Triebe, um lange schön und kompakt zu bleiben.
Hilfreich ist hier die Regel „ein Drittel, zwei Drittel“. Dies bedeutet, dass die Triebe kurz nach der Blüte um ein Drittel gekürzt werden. Nach dem Frost im Frühjahr werden die Triebe dann um zwei Drittel zurückgeschnitten.
Achtung! Lavendel verträgt keinen Rückschnitt bis aufs Holz.
Ob ein Lavendel winterhart oder frostempfindlich ist entscheidet sich bei der Sortenwahl.
- Lavendel im Topf muss im Winter geschützt werden, damit seine Wurzeln nicht erfrieren.
- Lavendelpflanzen im Beet benötigen einen Schutz von oben, da eine schützende Schneedecke nicht mehr verlässlich vorhanden ist. Hier reicht eine Abdeckung mit Reisig oder Laub aus.
Der perfekte Pflanzenbegleiter
Die bienenfreundliche Lavendelpflanze lässt sich gut mit anderen Stauden kombinieren. In Begleitung anderer Pflanzen sollte immer auf genügend Abstand zur Nachbarpflanze geachtet werden. Der Lavendel ist ein gern gesehener Rosenbegleiter. Bienen lieben ihn in Kombination mit der Erdbeere.
Lavendel wird von Schnecken verschmäht und vertreibt durch seine ätherischen Öle Ameisen, Insekten und Läuse.
ernten, trocknen und weiterverarbeiten
Lavendel selber ernten und trocknen ist nicht schwer - so einfach geht’s:
- Schneide zu Beginn der Blüte die Triebe so lang ab, dass fünfzehn Zentimeter der Lavendeltriebe stehen bleiben.
- Binde diese zu kleinen Bündchen zusammen.
- Lass diese kopfüber trocknen.
- Nach dem trocknen kann der Lavendel dann als Tee und Küchengewürz genutzt oder in Duftsäckchen gefüllt werden.
Die Pflanze ist auch oft als Seife oder Salz zu finden sowie als getrocknete Blüte in Duftsäckchen. Besonders bekannt ist Lavendel für seine beruhigende und entspannende Wirkung, weshalb er häufig in der Aromatherapie verwendet wird. Im Wäscheschrank wehren die ätherischen Öle Motten ab.