Ziergräser
für jede Begebenheit
Ziergräser sind überraschend vielseitig und sollten in keinem Garten fehlen. Es gibt sie in vielen Farben, Formen, Größen und da sie in allen Klimazonen beheimatet sind für alle Standorte. Sie eigenen sich als auffälliger Hingucker oder Ruhepol im Beet. Die Gräser erfreuen im Sommer mit ihren Blüten, im Herbst mit ihrer auffallenden Färbung und im Winter verzaubern sie mit Raureif überzogenen Blättern und Fruchtständen.
Ziergräser sind vielseitig einsetzbar und machen eine gute Figur als Solitärgras, im Kübel, als pflegeleichter Bodendecker, im Steingarten, am Teichrand, als Sichtschutz, zur Weg- und Beeteinfassung und zur Grabbepflanzung.
Wissenswertes zu Gräsern
- viele Sorten und Arten
- pflegeleicht und anspruchslos
- verschiedene Größen & viele Farbvarianten
- bringen Struktur & Ruhe ins Beet
- Boden von feucht bis trocken
- Standort von sonnig bis schattig
- im Frühjahr schneiden & düngen
- werden auch dekorativ genutzt
- Lebensraum für Insekten und Vögel
Die Familie
der Gräser
Gräser gehören zur Familie der Grasgewächse (Poaceae). Die Ziergräser sind Kulturpflanzen und spezielle Züchtungen aus Sauer- oder Süßgräsern.
Wir stellen Dir die verschiedenen Grasgewächse vor:
ca. 80 Arten, aus tropischen Regionen:
- z. B. Lampenputzergras, Federborstengras, Pampasgras, Bambus
Riedgräser (Cyperaceae) & Binsengewächse (Juncaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Süßgräser.
über 5500 Arten, wachsen in kalten und klimatisch gemäßigten Gebieten fast weltweit:
- z. B. Seggen-Arten, Binsengewächse
Sie kommen nur in begrenzten und voneinander getrennten Gebieten der Südhalbkugel vor.
Im südlichen Afrika, auf Madagaskar, im südlichen Südamerika, Australien, Tasmanien, Neuseeland und Südostasien besetzen sie die ökologische Nische der dort fehlenden Süßgräser, Binsengewächse und Riedgrasgewächse. Sie sind oftmals edemisch, das heißt sie wachsen nur an bestimmten Orten.
ca. 16 Arten, leben in Salzwasser, können sehr alt werden (bis an die 100 Jahre)
Ziergräser
Sorten & Arten:
Es gibt eine große Vielfalt an Gräsern, die wir hier nach Wachstumshöhe und buntlaubigen Sorten unterteilt haben. Bitte beachte, dass es Gräser gibt, die nicht absolut winterhart sind wie zum Beispiel das rote Lampenputzergras. Sie blühen je nach Gras unscheinbar oder imposant, in Weiß, Rosa oder Grün.
- Bärenfellgras (Festuca gautieri), Wuchshöhe 10 bis 20 Zentimeter
- Wald-Marbel (Luzula sylvatica), Wuchshöhe 30 bis 80 Zentimeter
- Japan-Goldbandgras (Hakonechloa macra 'All Gold'), Wuchshöhe 20 bis 40 Zentimeter
- Tautropfengras (Sporobolus heterolepis), Wuchshöhe 40 Zentimeter
- Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora), Wuchshöhe bis 150 Zentimeter hohe, dichter wuchs
- Chinaschilf (Miscanthus sinensis ‘Kaskade’), Wuchshöhe bis zu 400 Zentimeter
- Bambus (Fargesia), Zwergbambus Wuchshöhe bis 150 Zentimeter, kleiner Bambus Wuchshöhe bis 300 Zentimeter, mittlerer Bambus Wuchthöhe bis 900 Zentimeter, Riesenbambus Wuchshöhe über 900 Zentimeter
- Pfahlrohr (Arundo donax), Wuchshöhe bis 400 Zentimeter
- Goldrand-Japan-Segge (Carex morrowii 'Aureovariegata'), Wuchshöhe 40 Zentimeter, Ziergras mit weiß-grünen Längsstreifen
- Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Zebrinus'), Wuchshöhe Große Sorten bis zu 400 Zentimeter, mit gelben Querstreifen
- Purpur-Rutenhirse (Panicum virgatum 'Shenandoah'), Wuchshöhe 100 Zentimeter, mit rotem Laub
- Magellan-Blaugras (Agropyron magellanicus), Wuchshöhe 30 bis 40 Zentimeter
Die Geschichte
der Ziergräser
Ziergräser sind Kulturpflanzen und spezielle Züchtungen aus Sauer- oder Süßgräsern.
Die Verwendung von Ziergräsern kam erst im 20. Jahrhundert auf. Erst von da an wurde dem Zierwert verschiedener Gräser ernsthafte Aufmerksamkeit geschenkt.
Karl Foerster (Gärtner und Gartengestalter) stand im Mittelpunkt dieser Aufmerksamkeit und trug viel zur Wertschätzung der Gräser in der Öffentlichkeit bei. Auch führende zeitgenössische Gartenarchitekten, die Ziergräser nutzen, haben ihren Beitrag dazu geleistet.
Auffällig und beliebte Ziergräser Sorten

Pampasgras
- Blüte: weiß (silbrig), 120 Zentimeter, September bis Oktober
- Blätter: graugrün, 80 Zentimeter, wintergrün
- Größe: 120 bis 250 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm, gerne alleinstehend
- Boden: leicht feucht

Bräunliche Garten-Segge
- Blüte: rotbraun, unscheinbar, Juni bis August
- Blätter: braun, orange, sommergrün
- Größe: 30 bis 40 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm
- Boden: leicht feucht

Gelbgestreiftes Japangras
- Blüte: grünlich, August bis Oktober
- Blätter: gelb, hellgelb gestreift
im Herbst erst purpurviolett, später gelbbraun gefärbt, sommergrün - Größe: 40 bis 60 Zentimeter
- Standort: Halbschattig - Gehölzrandstaude, Steingarten, Steppengarten
- Boden frisch bis feucht

Blutgras
- Blüte: klein, unscheinbar
- Blätter: braunrot, grün, 30 bis 40 Zentimeter, wintergrün
- Größe: 40 bis 60 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm
- Boden: leicht feucht

Chinaschilf
- Blüte: braun/weiß (silbrig), unscheinbar, Feingliedrig und zarte Blüten, September bis Oktober
- Blätter: grün, sommergrün
- Größe: 40 bis 350 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm
- Boden: leicht feucht

Aufrechtes Zebraschilf
- Blüte: weiß (silbrig), unscheinbar, September bis Oktober
- Blätter: gelb-grün, 150 Zentimeter, sommergrün
- Größe: bis 150 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm
- Boden: leicht feucht

Rotbraune RutenHirse
- Blüte: rotviolett, August bis Oktober
- Blätter: graugrün, ganzjährig bordeauxrote Spitzen, intensiv rote Herbstfärbung
- Größe: bis 120 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm
- Boden: leicht feucht

Lampenputzergras
- Blüte: rosa, weiß, braun, August bis Oktober
- Blätter: grün, 60 bis 80 Zentimeter, sommergrün
- Größe: 30 bis 150 Zentimeter
- Standort: Freifläche sonnig/warm
- Boden: leicht feucht
Aussehen & Farbvielfallt
von Ziergräsern
Die Gräser erfreuen im Sommer mit ihren Blüten, im Herbst mit ihrer auffallenden Färbung und im Winter verzaubern sie mit Raureif überzogenen Blättern sowie Fruchtständen.
Das vielseitige Farbspiel der Gräser reicht von Orange über Tiefrot zu Braun, Dunkelgrün bis Maigrün und von Blau bis Blaugrün. Gestreifte sowie getupfte Blätter sind dabei keine Seltenheit und machen einige Pflanzen zum Blickfang.
Einige Ziergräser entwickeln im Herbst eine schöne Färbung, die den Garten mit warmen Tönen belebt. Im Winter können die vertrockneten Stängel und Samenstände eine interessante Struktur sowie Textur bieten und den Garten über die kalte Jahreszeit beleben.

Gräser bringen Struktur ins Beet


Ziergräser
im Beet
Gräser bringen ins Beet Bewegung und Leichtigkeit und eigenen sich durch ihre linearen Strukturen gleichermaßen für moderne Gärten, als auch naturnahe Landhausgärten.
Die Kombination von blühenden Stauden und Gräsern ist ideal. Oftmals steigern sie sich noch gegenseitig in ihrer Wirkung.
Nicht nur für den Menschen, auch für die Tierwelt können Ziergräser eine Bereicherung sein, da sie Lebensraum für Insekten und Vögel bieten.
- Nutze verschiedenen Wuchshöhen
- Nicht zu dicht pflanzen
- Nach Größen staffeln
- Kleinere Gräser eher in Gruppen pflanzen
- Größere Gräser in Einzelstellung oder zu dritt
Unser Experten-Tipp: Struktur und Halt geben hohe Formen, wenn sie im hinteren Bereich gepflanzt werden. So kommt zum Beispiel das Riesenfedergras mit seinen goldglänzenden Blütenrispen vor einem dunklen Hintergrund besonders gut zur Geltung.


Standort & Bodenansprüche
Als Flachwurzler eignen sie sich auch für die Bepflanzung von Kübeln und machen auf Balkon und Terrasse eine gute Figur.
Lass‘ Dich vom Experten beraten, denn am richtigen Standort gepflanzt, sind Ziergräser pflegeleicht und anspruchslos. Für jeden Standort gibt es passende Gräser - von feucht bis trocken und sonnig bis schattig:
Viele niedere, zumeist aber mittelhohe und hohe Gräser wirken grazil und ausdrucksstark und strukturbildend. Sie sind für trockene und extensive Flächen geeignet.
- Rutenhirse
- Lampenputzergras
- verschiedene Zittergras-Sorten
- verschiedene Reitgras-Sorten
- verschiedene Seggen-Sorten
- Chinaschilf
- Pampasgras
- Schillergras
Oftmals niedere bis mittelhohe zumeist wintergrüne Gräser. Sie eigenen sich zur Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen im halbschattigen oder auch nordseitigen, absonnigen Bereich.
- verschiedene Seggenformen wie Breitblattsegge, Riesensegge, Schattensegge sowie Schneemarbel
- verschiedene Schmieleformen wie Rasen-Schmiele
- verschiedene Japangräser
- verschiedene Ruten-Hirse-Gräser
- verschiedene Marbel-Gräser
- verschiedene Pfeiffengräser
Diese Gräser sind oft in Mooren, an Bächen, Talsenken und an Flüssen zu finden. Sie kommen gut mit feuchten Böden zurecht.
- Schilf (Schilfrohr)
- Fuchsrote Segge
- Palmwedelsegge
- Rohrkolben
- Kleines-, Hohes- und gestreiftes Pfeifengras
- Rasen- und Draht-Schmiele
- Moor-Blaugras
Winterharte Ziergräser
Die Begrifflichkeiten "Cold-Season-Gräser" und "Warm-Season-Gräser" unterteilen die winterharten Ziergräser nach Wachstums- und Blütezeit und wann sie nach dem Winter austreiben.
Bei den nordamerikanischen Gärtnern ist die Unterteilung verbreitet, da die Sommer wesentlich wärmer und die Winter kälter sind. Die Ausgeprägten Jahreszeiten wirken sich auf das Wachstum der Pflanzen aus und auf ihren Rückschnitt:
Cold-Season
Gräser
- Gräser bleiben klein
- Winter- oder immergrün
- Treiben früh im Jahr aus
- Wachsen bei niedrigen Temperaturen
- Blühen im Frühling oder Frühsommer, Ruhephase im Sommer
- Standort: Halbschatten oder Schatten
- Gut geeignet zur Unterpflanzung von Laubgehölzen
- Pflanzen nicht zurückschneiden, nur vertrocknetes Laub abzupfen
zum Beispiel:
- Seggen (Carex), Berggras (Hakonechloa macra) und viele Schwingel-Arten (Festuca)
Warm-Season
Gräser
- Gras kann sehr hoch wachsen
- Sommergrün, auch in bunten und auffälligen Farben
- Treiben ab Mai aus
- Blühen im Spätsommer
- Zur Rabattbepflanzung geeignet
- Als Winterschutz abgestorbenes Laub stehen lassen
- Rückschnitt im frühen Frühjahr, ohne Neuaustrieb zu verletzen
zum Beispiel:
- Hochwachsend und sommergrün wie Chinaschilf (Miscanthus), Lampenputzergras (Pennisetum) oder Rutenhirse (Panicum)
- Bunt und auffällig wie das Zebragras (Miscanthus sinensis 'Zebrinus')

Pflege von Ziergräsern
Gräser sind absolut pflegeleicht und robust. Beachtest Du ein paar Pflege-Hinweise, dann danken sie es Dir mit robuster Genügsamkeit!
Die meisten Ziergräser bevorzugen einen mäßig feuchten bis trockenen und nährstoffarmen Boden.
Damit die genügsamen Gräser optimale Bedingungen zum Wachstum finden ist es wichtig die Herkunft der Pflanzen zu betrachten:
-Ziergräser aus trockenen Herkunftsgebieten bevorzugen einen durchlässigen und trockenen Boden.
-Gräser die auf Feuchtwiesen wachsen, bevorzugen feuchte bis nasse Böden, die man zum Beispiel an Teichrändern und Flüssen findet.
Die winterharten Sorten benötigen eine Düngung im Frühjahr vor dem Austrieb.
Ziergräser profitieren von einer gleichmäßigen Wasserversorgung. In der Regel müssen sie aber weniger bewässert werden, sobald sie etabliert sind.
Zu große Pflanzen können im Frühjahr durch Teilung der Wurzelballen verjüngt werden.
Anspruchslos in der Pflege sollten sie nur im Frühjahr geschnitten werden, denn das Laub schützt sich selbst vor Frost und ziert den sonst eher strukturlosen winterlichen Garten.
Experten-Tipp: Trage beim Rückschnitt zum eigenen Schutz immer Handschuhe und langärmlige Kleidung, da die Gräser scharfkantig sind.