Die wertvolle Unterstützung der Nützlinge
Ein naturbelassener Garten bietet Unterschlupf, Schutz und Nahrung für Insekten und Kleintiere. Mit Rückzugsmöglichkeiten wie Blättern, Totholz und Steinmauern schaffen wir ein lebenswertes Umfeld.
Wasserstellen im Sommer und insektenfreundliche Pflanzen fördern das Wohlbefinden der Gartenbewohner. Beim Rückschnitt von Pflanzen sollten wir beachten, dass viele Insekten in Stauden und Gräsern überwintern.
Nützliche Insekten im Garten helfen uns, Schädlinge zu bekämpfen und das natürliche Gleichgewicht zu bewahren. Statt chemischer Pflanzenschutzmittel sollten wir nach alternativen Lösungen suchen, um die Balance zwischen Nützlingen und Schädlingen zu erhalten.
Die Balance des natürlichen Gleichgewichts
Um das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Tier zu fördern, sollten wir die empfindliche Balance zwischen Nützlingen und Schädlingen im Garten respektieren.
Anstatt sofort gegen Schädlinge vorzugehen, ist es sinnvoll, eine entspannte Herangehensweise zu wählen und auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verzichten. Diese können nicht nur Nützlinge töten, sondern auch das natürliche Gleichgewicht beeinträchtigen.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Rückstände der Schutzmittel über die Nahrung aufgenommen werden, wenn sie auf Gemüsepflanzen oder Obstbäumen angewendet werden.
Was machen Nützlinge im Garten?
Nützlinge helfen uns Menschen, indem sie Schädlinge fressen, Nutzpflanzen bestäuben, Gartenabfälle zersetzen oder den Boden durchlüften. Sie versorgen die Erde mit neuen Nährstoffen und sorgen für ein natürliches Gleichgewicht sowie blühende Beete und reiche Ernten.
Was machen Schädlinge im Garten?
Schädlinge hingegen können Pflanzen schwächen und ganze Ernten zerstören. Allerdings kommt es bei diesen auf die Anzahl im Garten an, denn ist diese eher gering können auch Schädlinge für lockeren Boden sorgen. Außerdem zeigen sie durch Befall welche Pflanzen geschwächt sind und stellen natürliche Nahrung für Vögel, Igel und andere Tiere dar.
Welche Nützlinge trifft man am häufigsten an?
Die am häufigsten anzutreffenden Nützlinge sind dabei der Marienkäfer, die Schwebfliege und der Ohrwurm.
Alle drei haben dabei ganz unterschiedliche Funktionen.
Die Marienkäferlarven sind gleich in 3-facher Richtung nützlich. Sie werden in kürzester Zeit nicht nur mit Blattläusen, sondern auch mit Spinnmilben und Rosenzikaden fertig. Durch ihre schwarze Farbe mit gelben Flecken ähnelt die Larve noch nicht dem ausgewachsenen Tier und kann auch fälschlicherweise schnell als Schädling durchgehen.
Die Schwebfliege wird durch ihre Farbe und Form oft auch mit der Wespe verwechselt, für Rosen sind die Larven wahre Helden. Die Weibchen legen ihre Eier gezielt in Blattlauskolonien ab, wo sich die Larven bis zur Verpuppung von etwa 900 Blattläusen ernähren.
Blattläuse, Spinnmilben und Insekteneier sind vor dem Ohrwurm nicht sicher. Dieses Raubinsekt macht besonders nachts Jagd auf die Schädlinge der Rosen.
Während ihres etwa 3-wöchigen Larvenstadiums ernähren sich Florfliegen überwiegend von Blattläusen und schützen besonders Rosen vor diesem häufigen Schädling.
Schlupfwespen können nicht nur die weiße Fliege, sondern auch die Blattlaus beseitigen. Dazu legt die Schlupfwespe ihre Eier direkt in im Blattlauskörper, frisst diese von innen auf und entsteigt aus der leeren Blattlaushülle.
Gartenhelfer in drei Kategorien:Die vielfältige Welt der Nützlinge
Räuber
Räuber ernähren sich von anderen Insekten, beispielsweise von Käfern, Wespen, Wanzen, Fliegen und Ohrwürmern.
Bestäuber
Bestäuber sorgen dafür, dass Pflanzen ihre Samen und Früchte ausbilden können. Dies können wilde und gezüchtete Bienen und Hummelarten, aber auch Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und Mücken sein.
Entsorger
Entsorger beseitigen totes Pflanzenmaterial und sorgen für die Zersetzung pilzähnlichen Erregern. Unter diese Gruppe fallen vor allem Regenwürmer, Schnecken und Fliegenmaden, Käferlarven sowie Springschwänze.
Wie setze ich Nützlinge gezielt ein?
Nützlinge können gezielt im Gewächshaus oder Gartenbeet eingesetzt werden, da viele Arten entweder im Handel erhältlich sind oder durch Nahrung angelockt werden.
Die Hilfe von Nützlingen erübrigt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, für fast jeden Schädlingsbefall gibt es eine hilfreiche Art.
- Gegen Weiße Fliege (Mottenschildlaus) helfen: Schlupfwespen und Raubwanzen
- Bei Spinnmilben helfen: Florfliegenlarven und Raubmilben
- Gegen Woll- und Schmierläuse helfen: Florfliegenlarven, der Australische Marienkäfer und dessen Larven
- Bei einem Befall von Dickmaulrüssler und Apfelwicklern helfen: Fadenwürmer (parasitäre Nematoden) entgegenwirken
- Gegen Blattläusen eignen sich ideal: Florfliegenlarven, Marienkäferlarven, die räuberische Gallmücke, Raubwanzen oder Schlupfwespen
Wie kann ich die Gartenhelfer unterstützen?
Ein naturnaher Garten mit Schlupflöchern, Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten zieht Nützlinge an und bietet ihnen ein Zuhause.
Man kann sie mit Insektenhotels, Nistkästen und Samenmischungen für insektenfreundliche Pflanzen unterstützen.
Eine optimale Nährstoffversorgung und der Einsatz von kräftigenden Kräutern wie Brennnessel, Thymian und Rhabarber stärken die Pflanzen und helfen beim Schutz vor Schädlingen.
Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nur den Wurzelballen erreicht und die Blätter trocken bleiben, um pilzliche Schädlinge zu vermeiden. Längere Trockenperioden können dazu führen, dass Schädlinge von selbst verschwinden.